OP20
Renovierung einer alten Villa 2003
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2003 war die Villa C. der letzte nennenswerte Rohdiamant in F., äußerlich von herrschaftlichem Zuschnitt mit „italienisch“ gegliederter Fassade, dazu ein stattliches Nebengebäude – Das alles auf 3000 m² Grund. Aber insgesamt abgewohnt, teils im Einstürzen begriffen. Die Villa war im Inneren kleinlich Verbaut mit niedrigen Türen, weil sie 1910 aus einer kleinen Villa von 1880 heraus entwickelt worden war. In dieser düsteren Villa wohnte ein altes Paar in Miete. Meine guten Bauherren delogierten die alten Leute nicht, sondern, im zuerst angepackten Nebengebäude, wurde für diese eine schöne und praktische Wohnung eingerichtet, samt eigener Gartenterasse. Dann wurde das Haupthaus in Angriff genommen und dabei alle Tricks angewandt um dem Inneren eine nie vorhanden gewesene Noblesse zu verleihen. Grundrisskorrekturen, Raumachsen, hohe Doppeltüren, Decken- und Wandstuckaturen, wobei ich Anleihen am Zierrat der Außenfassade genommen habe. Eine einst nur verstümmelt ausgeführte Wohnzimmerterasse mit Freitreppen wurde nach alten Vorbildern neu angelegt. Die fehlende Dachkrönung in Form eines schönen Eisengeländers, war verbogen und nur teilweise erhalten, im baufälligen Nebengebäude gefunden worden, des gleichen die Teile eines zerlegten Salettels. Ich hatte die Planung, mein Freund, Architekt Hohenfellner, welcher um die Ecke wohnt, machte liebenswürdigerweise die schwierige Bauleitung.